Wachstum

Die Wachstumsphase von Hanfpflanzen: Optimales Wachstum für kräftige Pflanzen

Nahaufnahme einer jungen Marihuana Pflanze, Cannabis Sativa in Erde zum Eigenanbau

Nach der Keimung beginnt die Wachstumsphase (auch als Vegetationsphase bekannt), die entscheidend für die spätere Ertragsmenge und -qualität deiner Hanfpflanzen ist. In dieser Phase entwickeln sich die Pflanzen rasch, bauen Wurzeln, Stängel und Blätter auf und bereiten sich auf die Blüte vor. In diesem Artikel erfährst du, wie du die Wachstumsphase optimal gestaltest und auf welche Faktoren du besonders achten solltest.

1. Länge der Wachstumsphase

Die Länge der Wachstumsphase kann stark variieren, je nachdem, welche Art von Samen du gewählt hast und welche Wachstumsbedingungen du schaffst.

  • Photoperiodische Sorten: Die Wachstumsphase bei diesen Pflanzen dauert so lange, bis du den Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umstellst. Du hast also die Kontrolle darüber, wie lange deine Pflanzen wachsen. Typischerweise dauert diese Phase 4 bis 8 Wochen.
  • Autoflowering-Sorten: Bei selbstblühenden Sorten ist die Wachstumsphase kürzer und dauert in der Regel etwa 2-4 Wochen. Diese Pflanzen wechseln automatisch in die Blütephase, unabhängig vom Lichtzyklus.

2. Lichtbedarf: Der Schlüssel zum Wachstum

Licht ist der wichtigste Faktor in der Wachstumsphase. Deine Pflanzen benötigen viel und hochwertiges Licht, um kräftig und gesund zu wachsen.

  • Lichtdauer: In der Wachstumsphase brauchen photoperiodische Hanfpflanzen einen Lichtzyklus von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit (18/6). Manche Grower verwenden auch einen 24/0-Zyklus, allerdings bevorzugen viele Pflanzen eine kurze Dunkelphase zur Regeneration.
  • Lichtquelle: LED-Lampen sind energieeffizient und erzeugen wenig Wärme, was sie ideal für Innenräume macht. Alternativ bieten Metallhalogenlampen (MH) ein Lichtspektrum, das besonders förderlich für das vegetative Wachstum ist.
  • Lichtintensität: Achte darauf, dass die Lichtquelle nicht zu nah an den Pflanzen ist, um Verbrennungen zu vermeiden, aber auch nicht zu weit entfernt, damit die Pflanzen nicht nach Licht „stretchen“ müssen. Ein Abstand von 30-60 cm ist bei den meisten LED-Lampen ideal.

3. Nährstoffe: Das richtige Futter für deine Pflanzen

In der Wachstumsphase benötigen Hanfpflanzen vor allem Stickstoff (N), da dieser Nährstoff entscheidend für die Bildung von Blattmasse ist. Viele Nährstofflösungen für die Wachstumsphase haben ein höheres NPK-Verhältnis (Stickstoff, Phosphor, Kalium), wie z. B. 3-1-2 oder 4-2-3.

  • Stickstoff (N): Fördert das Wachstum von Stängeln und Blättern.
  • Phosphor (P): Unterstützt die Wurzelentwicklung und Energieproduktion.
  • Kalium (K): Hilft bei der Regulation von Wasserhaushalt und Nährstofftransport.

Tipp: Verwende Nährstofflösungen, die speziell für die Wachstumsphase entwickelt wurden, und achte darauf, die Dosierung gemäß den Herstellerangaben anzupassen. Zu viel Dünger kann zu „Nährstoffbrand“ führen, was die Pflanzen schädigt.

4. Bewässerung: Gleichmäßige Feuchtigkeit für gesundes Wachstum

In der Wachstumsphase entwickeln deine Pflanzen ihre Wurzeln und benötigen eine gleichmäßige Wasserversorgung. Achte darauf, dass das Substrat gleichmäßig feucht bleibt, aber vermeide Staunässe, da diese die Wurzeln ersticken und zu Schimmel führen kann.

  • Topfgröße: Stelle sicher, dass du ausreichend große Töpfe verwendest, damit die Wurzeln sich gut ausbreiten können. Kleinere Töpfe benötigen häufigeres Gießen.
  • Drainage: Achte darauf, dass deine Töpfe eine gute Drainage haben, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Das verhindert Wurzelfäule und Sauerstoffmangel.

5. Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Das richtige Klima ist entscheidend, damit deine Pflanzen während der Wachstumsphase optimal gedeihen. Hanfpflanzen bevorzugen moderate Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit.

  • Temperatur: Tagsüber sollten die Temperaturen idealerweise zwischen 22-28°C liegen, während nachts eine Abkühlung auf etwa 18-22°C optimal ist. Starke Schwankungen können das Wachstum verlangsamen oder Stress verursachen.
  • Luftfeuchtigkeit: In der Wachstumsphase profitieren Hanfpflanzen von einer höheren Luftfeuchtigkeit, etwa 50-70 %. Achte jedoch darauf, dass du in der späten Wachstumsphase die Luftfeuchtigkeit allmählich reduzierst, um Schimmel zu vermeiden, besonders wenn die Blütezeit bevorsteht.

6. Luftzirkulation und CO₂-Versorgung

Frische Luft ist wichtig für die Photosynthese und die allgemeine Gesundheit der Pflanzen. Eine gute Luftzirkulation hilft zudem, Schimmel und Schädlingsbefall zu verhindern.

  • Ventilatoren: Verwende kleine Umluftventilatoren, um sicherzustellen, dass die Luft gleichmäßig durch den Anbauraum zirkuliert. Dies stärkt auch die Stängel der Pflanzen, indem es sie leicht in Bewegung hält.
  • CO₂: Wenn du die Wachstumsphase optimieren möchtest, kannst du zusätzlich CO₂ in den Anbauraum einbringen. CO₂ ist ein wesentlicher Bestandteil der Photosynthese und kann das Wachstum bei hohen Lichtintensitäten deutlich steigern. Allerdings ist dies eher etwas für fortgeschrittene Grower, da die Steuerung von CO₂ ein gewisses technisches Know-how erfordert.

7. Trainingstechniken für besseres Wachstum

Um das Wachstum deiner Pflanzen zu maximieren und die Erträge zu steigern, gibt es verschiedene Trainingstechniken, die du in der Wachstumsphase anwenden kannst:

  • Low Stress Training (LST): Diese Technik beinhaltet das sanfte Biegen und Fixieren der Haupttriebe, um mehr Licht an die unteren Teile der Pflanze zu lassen und ein buschigeres Wachstum zu fördern.
  • Topping und Fimming: Durch das Entfernen der Hauptspitze (Topping) oder das teilweise Entfernen (Fimming) kannst du die Verzweigung fördern und mehrere Haupttriebe erzeugen, was zu höheren Erträgen führt.
  • Entlaubung: Entferne einige der größeren Blätter, um das Licht besser in das Innere der Pflanze zu lenken. Dies kann besonders bei dichten Pflanzen sinnvoll sein, um das Wachstum der unteren Blütenstände zu fördern.

8. Umtopfen

Wenn du in kleinen Anzuchttöpfen begonnen hast, solltest du die Pflanzen in größere Töpfe umtopfen, sobald die Wurzeln die Ränder des Topfes erreicht haben. Das Umtopfen ermöglicht den Wurzeln mehr Platz, um sich auszubreiten, und fördert ein kräftiges Wachstum.


Fazit

Die Wachstumsphase ist die Grundlage für eine erfolgreiche Ernte. Sie erfordert die richtige Mischung aus Licht, Nährstoffen, Wasser und einem optimalen Klima. Indem du die Bedürfnisse deiner Pflanzen in dieser Phase sorgfältig beachtest, legst du den Grundstein für kräftige, gesunde Pflanzen, die in der Blütephase ihr volles Potenzial entfalten. Mit Geduld und den richtigen Techniken kannst du eine reiche Ernte erwarten!